Montag, 2. April 2007

Darjeeling - Tiger Hill und Teeerlebnisse

Die Region Darjeeling ist ein Lieferant für hochwertigen Tee. Der Weltrekord für die höchsten Tee Verkaufspreise wird von diesem gebiet gehalten. Das kleine Städtchen erscheint einem auf dem ersten Blick jedoch wie ein grosser Basar. Verkaufsstände die Schuck, Kleidung, Werkzeuge und natürlich auch Tee anbieten sind über die engen Gassen des Bergdörfchen verteilt. Bei gutem Wetter hat man einen malerischen Ausblick auf das Himalayamassiv. (Bild Rechts: Ausblick um 5 Uhr Morgens auf der Dachtarasse des Hotels Aliment )

Am nächsten tag war frühes Aufstehen, auf dem Tagesplan. Ein Jeep, wurde gegen 4,30 bestiegen um zum Tiger Hill zu fahren. Tiger Hill ist, eine Aussichtplattform auf der ich (und sehr viele Indische Touristen) das Himalayamassiv bei Sonnenaufgang betrachten konnten).Leider war bei meinem Besuch das Wetter etwas diesieg, so dass ich keine guten Fotos vom Himalayamassiv machen konnte (Beispiel Foto rechts). Den Khangchendzonga (8475 m hoch) konnte ich noch erkennen. Mount Everest, der nur ca. einen Daumen groß ebenfalls von dort zu erkennen sein sollte, war für mich jedoch nicht sichtbar.

Nach einem Frühstück war dann eine Besichtigung des “Toy Trains” angesagt (Foto links). Dieser Zug ist dampfbetriebene und dazu noch sehr klein (deswegen der Name Toy Train). Er fährt die Strecke durch die Berge, bis nach Silligurie (ca 10 Stunden, welche mit einen Jeep in ca 2,5 Stunden zu bewältigen ist).Da das Wetter nicht sonderlich gut war, und die Aussicht leider diesig blieb entschied ich mich gegen eine zweistündige Fahrt. Jedenfalls kann ich sagen, dass ich das ich den Zug gesehen habe, der auf der Liste des UNESCO Weltkulturebes steht.



Der Besuch einer Teeplantage ist natürlich bei einem Darjeeling Besuch ebenfalls Pflicht.
Das “Happy Vally Tea Estate” liegt am Rand von Darjeeling und ist gut zu Fuss zu erreichen Für 30 R bekam ich von einer freundlichen Dame erklärt warum der Tee aus der Region so wertvoll ist und was sie in ihrer Teeplantage genau für Tee herstellen. Bei der Einteilung der Teesorten in Qualität versagte ich leider. Ihr Spitzenprodukt das sie Herstellen “Happy Valley orange, tippy flavour Nr. 1" (oder so ähnlich) wurde mir mehrmals angepriesen. Mir wurde auch gesagt, das Tee der aus Assam kommt im vergleich zu Tee aus Darjeeling minderwertig sei und bestenfalls zu Milchkaffe also “Shai” geeignet sei. Eine Tasse Tee gab es selbstverständlich auch noch. Natürlich wurde mir nur der Nr.1 Tee serviert (der übrigens nur 3 Sekunden braucht bis er fertig ist, weil er qualitativ so hochwertig ist) Nach diesem “Teeerlebnis” was ich mit recht als “unvergesslich” beschreiben kann schmecke ich jetzt natürlich jeden normalen Tee unter einem ganz anderen Vergleichsaspekt. Wer möchte schließlich noch Milch Trinken wenn er Champagner gekostet hat ? Bei dem Nächsten Tee der mir in Deutschland serviert wird kann ich einen blasierten Satz fallen lassen wie “Tsss, der Tee ist aber nicht so gut wie der den ich bei meinem letzten Trip in die Himallaya Region gemacht habe. Wirklich kein vergleich zu Happy Valley orange flavour tippy Nr. 1 ist es natürlich etwas ganz anderes” Schon aus diesem grund hat sich der Besuch gelohnt. (Bild unten Rechts: Happy Valley Tea Estate)

Mal Spass beiseite, mir war der Tee der mir dort angereicht wurde etwas zu schwach auf der Brust. Die Führung wirkte auf mich wie eine von den Verkaufssendungen im Abendfernsehen. Der Name der Teesorte wurde mir sehr oft vorgesagt um mir vorzugaukeln, daß dieses der Mercedes unter den Teesorten sei. Mann pflücke nur die Spitzen der Blüten (deswegen Tippy), deswegen sei er auch so stark und durch die Blüte sei die Farbe des Tee orange (deswegen der namensbeisatz orange). Die Vorteile, das er nur 3 Sekunden zum ziehen braucht (enorme Zeitersparnis beim Teetrinken, was ja auch sehr nützlich ist, da Teetrinken ja zu den Tätigkeiten gehört, die man sehr schnell verrichten möchte und die auch wirklich nicht das geringste mit Ruhe und Gelassenheit zu tun haben) wurden mir nicht so klar. Wäre der Tee anstelle der 3 Sekunden die gedacht sind um Käufer zu beeindrucken, wenigstens eine Minute gezogen, hätte er mir sicherlich geschmeckt, aber so war das reine Effekthascherei. Ich verkniff mir den Kommentar, das ich ja auch weißen Tee (also heisses Wasser) trinken könne, das braucht dann 3 Sekunden weniger zeit zum Ziehen) und mir der Assam Milk Tea doch besser schmecke. Ich sah davon ab den Spitzentee zu kaufen und schaute mir die Plantage an, die leider wie ausgestorben war, da der Tee gerade nicht die Blütezeit hatte und deswegen dort nicht gepflückt wurde. Gesamt gesehen war die Teevorführung ganz interessant, aber für meinen Geschmack zu stark auf den Verkauf ihrer teuersten Teesorte ausgerichtet. Mir ist zwar klar das ich das bei einer Touristenführung zu erwarten hatte, aber meine Vorstellung von einer entspannten Tasse Tee und erläuterungen über den Teeanbau, waren mit dem Hochgeschwindigkeitsverkaufsgespräch das mir dargeboten wurde nicht zu vereinbaren. Gut ich gebe zu mich hier als Teebannause zu outen, der auch parfümierten Tee trinkt und deswegen den hohen Stellenwert eines Bioproduktes wie “Happy Valley Nr. 1" nicht beurteilen kann. Wer mal “Happy Valley Nr. 1" sieht, der sollte ruhig eine Tasse trinken vielleicht kommt er ja auf den Geschmack (aber 2 Minuten würde ich den Tee dann doch schon ziehen lassen)